BERLINER MASCHINENBAU-A.G.  VORMALS L. SCHWARTZKOPFF
Zeitungs-Ausschnitt vom 18. Mai 1943

Kriegs-Lok 52 5883, hergestellt 1943 bei Schwartzkopff,  Fa.Nr. 12 309, auf dem Werksgelände in Wildau! Auch die anderen Fotografien wurden in Wildau aufgenommen: Konstruktionsbüro mit den Herren Schimonski und Söder. Bei dem Herrn mit dem Hut (auf der Lok und Bild unten) handelt es sich  um den "Reichsbahn- Abnahme-Beamten" Herrn Quandt, der im Haus 23 (Betriebsgebäude) unter dem Dach ein eigenes Büro hatte.
(Angaben nach Aussagen von ehem.Werksangehörigen)

 -
aus 

Wiedergabe des Textes:
Fauchend und prustend unter gewaltiger Rauchentwicklung, in einem für die damaligen Verhältnisse kaum vorsteIlbaren Tempo von etwa sechzehn Kilometer die Stunde fuhr im ]ahre 1835 die erste deutsche Eisenbahn die Strecke Nürnberg - Fürth. Es war ein umwälzendes Ereignis, das nicht nur beträchtliches Aufsehen erregte, sondern auch stürmische Proteste hervorrief. So behaupteten namhafte Ärzte allen Ernstes, daß der menschliche Organismus diesem Tempo nicht gewachsen sei und sich bei den verwegenen Reisenden Schwindel und Erbrechen einstellen müßten. Eine Gruppe anderer Wissensehaftler verfaßte eine Resolution, in der gefordert wurde, daß auf beiden Seiten des Schienenstranges meterhohe Bretterwände zu errichten wären, um die umliegenden Gegenden und Ortschaften vor Gefahr, Aschenregen, Luftzvg usw. zu schützen. Alle diese Schwierigkeiten und Widerstände konnten aber den Siegeszug der Eisenbahn nicht aufhalten. - Natürlich waren die ersten in Betrieb genommenen Lokomotiven noch mit allen Mängeln einer Anfangskonstruktion behaftet; sie waren klein und plump gebaut und wahrhafte Zwerge gegenüber den Giganten unserer Zeit, den Schnellzuglokomotiven, die, ein Bild gebändigter Kraft, in einem Tempo von weit über 100 Kilometer die Stunde über die Schienen brausen. - Geniale deutsche Lokomotivbauer, insbesondere Borsig und andere, deren Namen Weltgeltung erlangten, schufen die Voraussetzungen für die Entwicklung dieser  Maschinen in der heutigen Formenschönheit und Vollendung, die uns wie Wunderwerke  erscheinen.
Und doch schien es eine Zeitlang, als wäre die Vormachtstellung der Eisenbahn bedroht, als würden ihr im Auto und später im Flugzeug gefährliche Konkurrenten erwachsen. Aber es schien nur so, denn die überragende Bedeutung der Eisenbahn als Beförderungsmittel, insbesondere für die Wehrmacht, wurde während des Krieges glänzend bewiesen. Und so ist es nur natürlich, daß den deutschen Lokomotivbaufirmen zur Bewältigung der immer wachsenden Ansprüche, die der totale Krieg und die gewaltige Ausweitung des Eisenbahnnetzes mit sich brachten, ein besonderes Produktionsprogramm im Rahmen der Gesamtrüstung gestellt wurde.
Es galt vor allem, den Lokomotivbau zu vervielfachen. Dieses Ziel konnte nur im Serienbau einer bestimmten Type erreicht werden. In Gemeinschaftsarbeit führender Konstrukteure und Ingenieure der deutschen Lokomotivbauindustrie wurde die Kriegslokomotive geschaffen, die im Taktverfahren, also gewissermaßen am laufenden Band, hergestellt wird. Die Kriegslokomotive, ein Meisterwerk deutschen Erfindergeistes und deutscher Wertarbeit, hat alle bei ihrer Konstruktion vorausgesetzten Erwartungen voll erfüllt. Sie ist im besonderen auf die Verhältnisse im Osten eingestellt, und kein noch so harter Winter kann ihren Einsatz behindern oder gar in Frage stellen. Geradezu erstaunlich sind bei der Kriegslokomotive die Einsparungen an Material und Arbeitsstunden. Sie betragen im Vergleich zu der als Vorläuferin der Kriegslokomotive anzusehenden Lokomotive einschließlich Tender 26000 kg Material und 6000 Arbeitsstunden.
Unermüdlich und mit nie rastendem FIeiß wird die Produktion der Kriegslokomotive weiter betrieben. Immer neue Maschinen verlassen die Fabriken, und alle tragen sie als Symbol der Kraft und Entschlossenheit eines ganzen Volkes den Leitsatz:

"Räder müssen rollen für den Sieg."



Bei dieser Seite handelt es sich um eine Repro eines Zeitungsausschnittes vom 18. Mai 1943 der Deutschen Illustrierte.
Diese Seite wurde ausschließlich für dokumentarische Zwecke veröffentlicht !
Die in dem Artikel zum Ausdruck gebrachten Meinungen entsprechen der damaligen im Kriege verbreiteten Propaganda und sind dementsprechend zu werten!


StartseiteSeitenanfang - bmain290 -   ©  SCHWARTZKOPFF-WILDAU  2000