Bild: Briefkopf der B.M.A.G um 1890 aus
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1851 begann Schwartzkopff auf dem Grundstück Nr.20 in der Chausseestraße
in einem Holzschuppen mit der Arbeit und schon am 3.Oktober des folgenden
Jahres gab er die Gründung seiner "Eisengießerei und Maschinen-Fabrik
von L. Schwartzkopff" bekannt. Die Erzeugnisse, die die Schwartzkopffschen
Fabrikanlagen verließen, genossen einen ausgezeichneten Ruf und die
Produktionspalette wie auch die Fabrikationsanlagen wurden ständig
erweitert. Ein Brand im Jahre 1860 an der Stettiner Bahnhofsseite konnten
den stetigen Aufstieg nur kurzzeitig behindern, im Gegenteil schaffte er
Platz für modernere Anlagen. Ein Auftrag der Stettiner Bahn führte
dazu, daß von nun ab vorwiegend Eisenbahnmaterial gefertigt wurde.
Im Jahre 1867 begann Schwartzkopff auch mit dem Bau von Lokomotiven. Da
die alten Produktionsanlagen für die Fertigung der Lokomotiven nicht
mehr ausreichten, wurde auf einem Gelände an der Ackerstraße
Nr.96 (später Scheringstraße 28) das "Neue Werk" errichtet,
wo dann 34 Jahre lang der Lokomotivbau angesiedelt war. Am 1. Juli 1870
wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft überführt. Ab
1878 begann man bei Schwartzkopff auch mit der Produktion von Rüstungsmaterial
(Mienen, Torpedos). Aber auch der allgemeine Maschinenbau erhielt mehr
Beachtung mit dem Bau von Dampfmaschinen, Kompressoren usw. Im Jahre 1885
gründete man eine eigene elektrotechnische Abteilung, in der vorwiegend
Motore, Dynamos, Transformatoren sowie Schaltanlagen gefertigt werden konnten.
Damit war man in der Lage, komplette Energieerzeugungsanlagen herzustellen.
Insbesondere wurden so vor allem komplette Schiffsausrüstungen gefertigt.
Auch die in Wildau installierten "Kraftanlagen", die sowohl den gesamten
Strom wie die Heizung für das Wildauer Werk lieferten, kamen aus eigener
Produktion.
Mit
der Inbetriebnahme des Werkes in Wildau ab 1900 und der schrittweisen Verlagerung
des Lokomotivbaus und des allgemeinen Maschinenbaus vor die Tore Berlins
wurden in den Stammwerken einige Veränderungen wirksam. Im Stammwerk
Chaussee Str. verblieb nur noch die Verwaltung. Im "Neuen Werk" wurden
bis Kriegsende 1918 weiterhin Torpedos produziert, aber auch neue Fertigungen
aufgenommen, wie z.B. die alleinige Produktion von Flaschenmaschinen nach
amerikanischen Patent oder gleichfalls exclusive ab 1897 die Herstellung
von Linotype-Setzmaschinen. Nach der Einstellung der Rüstungsproduktion
wurden neue Fertigungsstrecken für Glasrohrziehmaschinen, Glas-Abzugmaschinen,
Aluminium-Spritzgußmaschinen und Maschinen für das Druckereigewerbe
(Universal- Rotations- Druckmaschinen) gefertigt. Auch verblieb in Berlin
die Eisen- und Metallgießerei, in der auch alle Gußteile für
den Lokomotivbau in Wildau hergestellt wurden.
In den letzten Kriegstagen des II.Weltkrieges wurde die Hauptverwaltung
in der Chausseestraße fast vollständig zerstört und auch
die Anlagen in der Scheringstraße erlitten erhebliche Schäden.
Aktie der BMAG von 1932
Die Abbildungen sind Werksaufnahmen der BMAG [021]
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