1945 - Ende und Neuanfang in Wildau 

Das Werk nach dem Krieg

Nennenswerte Kriegs-Schäden hatte das Wildauer Werk nicht davon getragen, auch die Besetzung des Werkes durch die Rote Armee verlief ohne Kampf. Allerdings wurde der Betrieb als Rüstungsbetrieb eingestuft und vollständig demontiert, die Maschinen in die Sowjetunion abtransportiert. Teile der Gebäude, u.a. die große Lokomotiv- Montagehalle sowie die benachbarten AEG-Produktionsstätten (ehemals MSW) wurden abgerissen.
Schwartzkopff hatte in Wildau aufgehört zu existieren !

Einige Männer, Wildauer oder solche, die die letzten Kriegswirren hierher verschlagen hatte, wollten sich mit diesem "Nichts" nicht abfinden. Sie begannen mit von zuhause mitgebrachtem Werkzeug, mit Material vom übriggebliebenen Schrottberg,  Gebrauchsgegenstände herzustellen, kleine Reparaturen auszuführen, die verlassenen Gebäude aufzuräumen und instandzusetzen oder sich einfach anderweitig nützlich zu machen. Die ersten Maschinen buddelte man buchstäblich aus dem Schrottberg aus. Aus diesen Anfängen heraus und mit Unterstützung des sowjetischen Kommandanten wurden weitere Maschinen und Werkzeug aufgetrieben, Material und kleinere Aufträge besorgt. Der erste "große" Auftrag kam von den Sowjets selbst: Herstellung von sogenannten "Halden-Pflügen", einer Vorrichtung, um von einem Schienenstrang aus mittels seitlich montierter großer Bleche ähnlich Pflugscharen, die für die Herstellung von Gleisbetten notwendigen beidseitigen Entwässerungsgräben in einem Arbeitsgang herzustellen. Von diesen Halden-Pflügen sollen einige gefertigt und in der Sowjetunion auch eingesetzt worden sein. !?
Diesem Auftrag folgten andere, manchmal auch nur Reparaturaufträge z.B. von schwerer Technik aus der Braunkohleförderung, ...
Vieles geschah damals von der Hand in den Mund, manchmal mußten erst die Maschinen besorgt werden, um die übernommenen Aufträge überhaupt auszuführen zu können, meistens mußte das Material vom Auftraggeber selbst zur Verfügung gestellt werden, Alles war zu jener Zeit möglich.
Irgend wann zogen auch wieder geregeltere Zeiten in Wildau ein. -  Wildau war wieder da !
 
 

 

VEREINIGUNG VOLKSEIGENER BETRIEBE FÜR DIE
 AUSRÜSTUNG  VON  BERGBAU  UND  SCHWERINDUSTRIE

Die neue Bezeichnung lautete: VEB ABUS Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" .
 
 



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